Schröpfen ist eine Form der Reiztherapie und gehört zu den klassischen Ausleitungsverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (Entgiftung und/oder Entschlackung von Stoffen, die den Organismus belasten). Das Schröpfen fördert die Durchblutung und wirkt lindernd auf Verspannungen und Schmerzen. Ferner werden der Energiefluss und die Durchblutung angeregt, was wiederum die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert.
Durch den äußeren Reiz von Glasgefäßen, den sogenannten Schröpfköpfen oder Schröpfglocken, wird das Bindegewebe verstärkt durchblutet und die Tätigkeit der korrespondierenden Organe stimuliert. Das Schröpfen bewirkt die Aktivierung von Reflexzonen am Rücken, die in enger Beziehung zu inneren Organen stehen und auf diese einwirken. Seitdem man die Reflexzonen, d.h. die Verwandtschaft bestimmter Hautstellen mit inneren Organen von der Schulmedizin anerkannt hat („Head´sche Zone“), ist die heilende Wirkung von der Massagetherapie verständlich. Das kurative Konzept des Schröpfens ist ebenfalls in diesem Sinne zu verstehen. Es handelt sich um eine wirksame Methode bei der Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen.
Zum Schröpfen werden sogenannte Schröpfgläser oder Schröpfköpfe verwendet. Sie werden nach Erzeugung eines Vakuums schnell auf die Haut aufgesetzt, so dass ein Unterdruck erhalten bleibt und die Haut ein wenig in den Schröpfkopf hineingesaugt wird. Zur Erzeugung des luftleeren Raumes kommen verschiedene Techniken zur Anwendung: „Feuerschröpfen“, Schröpfglas mit Gummiball, Schröpfgläser mit mechanischer Vakuumpumpe, etc.
Man unterscheidet zwei verschiedene Arten des Schröpfens: das unblutige und das blutige Schröpfen. Welches Vorgehen der Therapeut anwendet, entscheidet sich erst nach genaueren Abtasten und Beurteilung der Störung.
Trockenes Schröpfen:
Bei dieser unblutigen Methode bleiben die Glasglocken so lange auf der Haut, bis ein Hämatom (bläuliche Verfärbung) entsteht. Die Folge ist eine bessere Durchblutung, Stoffwechselsteigerung sowie über die Reflexwege einen positiven Einfluss auf die korrespondierenden inneren Organen. Leere Reflexzonen („Blutleere“) werden mittels trockener Schröpfung stimuliert.
Blutiges Schröpfen:
Bei dieser Art des Schröpfens werden die betroffenen Hautstellen vor dem Aufsetzen der Schröpfgläser leicht angeritzt bzw. gestichelt. Auf diese Weise kann das gestaute Blut und Gewebeflüssigkeit abfließen. Effekt ist eine verbesserte Durchblutung, Verbesserung der Stoffwechselvorgänge und Einfluss auf die entsprechenden Inneren Organe. Verspannte Reflexzonen (Blutfülle) werden mittels blutigen Schröpfens entlastet.
Schröpfkopfmassage:
Bei manchen Indikationen wird die Schröpfkopfmassage angewendet. Das zu behandelnde Hautareal wird zunächst eingeölt. Nach dem Aufsetzen des Schröpfglases wird dieses auf dem zu behandelnden Hautbezirk verschoben. Diese Form der „Massage“ hat sich besonders bei der Verbesserung der Blutzirkulation sowie in der Behandlung von Ödemen, Lymphödemen und Cellulitis bewährt.
Allgemeine Einsatzbereiche:
- Anregung des Immunsystems, des Stoffwechsels und des Lymphabflusses
- Entzündliche Prozesse
- Erkrankungen des Muskel- und Bewegungsapparates
- Kopfschmerzen / Migräne
- Erkrankungen der inneren Organe
- Gallenbeschwerden
- Lebererkrankungen
- Nierenleiden
- Verdauungsstörungen (z. B. Verstopfung)
- Menstruationsbeschwerden
- Antriebslosigkeit und Schwächezustände
Gegenanzeigen:
- Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten
- Schwere Nierenerkrankungen
- Lokale Hauterkrankungen oder Entzündungen der Schröpfareale
- Patienten mit Wundheilungsstörungen